Es wird höchste Zeit, dass ich hier mal wieder berichte. Schließlich ist (fast) alles wieder gut!
Sammys Wunde ist prima abgeheilt, die geschorenen Haare wachsen nach. Er kommt prima mit seiner Einäugigkeit zurecht, es ist fast so als ob nichts gewesen wäre. Seine Belastbarkeit war anfangs nicht sehr hoch, aber inzwischen jagt er wieder unermüdlich hinter Bällen her, jagt Katzen, die ich zu spät sehe und läuft am Fahrrad wie immer. Auch mit seinen schlechten, schon ritualisierten Verhaltenweisen quält er mich wieder.
Neulich gingen wir wieder einmal auf dem Löwenzahnpfad spazieren, und das obwohl das Wetter dräute...Sammy geht diesen Weg nicht sehr gerne, weil das Gelände mit einem Power-Zaun abgegrenzt ist, mit dem er schon zweimal nähere Bekanntschaft gemacht hat. Mit Gelände meine ich das Gebiet um die Schönerlinder Teiche, das inzwischen von polnischen Wildpferdchen und Wasserbüffeln landschafttlich 'gepflegt' wird.
Berliner Stadtrandlandschaftsidyll |
Obwohl sich die Regenwolkenberge wieder auf den Weg machten sich über uns zu öffnen, hatten Hund und Frauchen genau den richtigen Moment abgepasst: Die Sonne ließ sich sehen, und die vielen blühenden dort angesiedelten Blüten lockten Schmetterlinge an.
Landkärtchen |
So saß er dann zwischen Luzerneblüten bis ich endlich 'meinen' Zitronenfalter eingefangen hatte, der sich nicht so leicht fotografieren lassen wollte.
Der Pfad hat etwas Abenteuercharakter für Mensch und Hund, führt er doch man doch auf grob gezimmerten Brückchen, die rechts und links von Powerdrähten abgezäunt sind, über kleine Bächlein und kleine Steigungen um die Teiche herum. Früher mit Hund Max (RIP) war's noch abenteuerlicher, da gab's weder Powerzäune noch Pferde und Büffel, da sind wir über den Bach gesprungen oder durch ihn gewatet und kamen pitschnass nach Hause....das waren Zeiten...
Weidentunnel |
Wir waren bereits fast um die Teiche herumgewandert und kamen endlich auf den Feldweg, auf dem sich mein Begleiter ein wenig entspannte. Aber sein Blick verriet mir, dass er hinter dem Zaun entweder die Pferdchen oder die Büffel sah.
Es war die Konikherde, die da mit ihren Fohlen fraß oder auch ruhte.Niedlich waren besonders zwei Fohlen, die im Gras lagen und offenbar fest schliefen. Was für ein idyllisches Bild ! Es ferut mich immer wieder so etwas in der Berliner Stadtrandlandschaft beobachten zu können. Und das alles in unmittelbarer Nähe des Autobahnrings, von dem man die Autos entlang rasen hört.
Ein vorwitziges Fohlen kam dann plötzlich so nah, dass ich meine Zoom-Linse gar nicht mehr brauchte. Der wollte sich meinen Wolf wohl mal näher anschauen. Aber seine Mutter folgte ihm sogleich und holte ihn 'in Sicherheit'.
Es war putzig zu sehen, wie der Kleine vorwitzig vorne weg trabte, und die Mutter ihm verantwortungsbewusst folgte und ihn versuchte auf den rechten Weg zu führen.
Sammy und ich mussten uns aber beeilen. Kaum saßen wir wieder im Auto, öffneten sich die Wolken, und es goß wie in den letzten Tagen regelmäßig in Strömen.