PitaPata - Personal picturePitaPata Dog tickers

Donnerstag, 19. Juli 2012

Back To Normal....


Es wird höchste Zeit, dass ich hier mal wieder berichte. Schließlich ist (fast) alles wieder gut!
Sammys Wunde ist prima abgeheilt, die geschorenen Haare wachsen nach. Er kommt prima mit seiner Einäugigkeit zurecht, es ist fast so als ob nichts gewesen wäre. Seine Belastbarkeit war anfangs nicht sehr hoch, aber inzwischen jagt er wieder unermüdlich hinter Bällen her, jagt Katzen, die ich zu spät sehe und läuft am Fahrrad wie immer. Auch mit seinen schlechten, schon ritualisierten Verhaltenweisen quält er mich wieder.
Neulich gingen wir wieder einmal auf dem Löwenzahnpfad spazieren, und das obwohl das Wetter dräute...Sammy geht diesen Weg nicht sehr gerne, weil das Gelände mit einem Power-Zaun abgegrenzt ist, mit dem er schon zweimal nähere Bekanntschaft gemacht hat.  Mit Gelände meine ich das Gebiet um die Schönerlinder Teiche, das inzwischen von polnischen Wildpferdchen und Wasserbüffeln landschafttlich 'gepflegt' wird.
Berliner Stadtrandlandschaftsidyll
Er ist der vorbildliche Schaferhund in Person, wenn wir dort sind. Er hat einfach Angst, dass  die unheimliche Kraft wieder irgendwie auf ihn einwirken könnte und bleibt schön in meiner Nähe. Die kurze Leine lasse ich immer hängen.
Obwohl sich die Regenwolkenberge wieder auf den Weg machten sich über uns zu öffnen, hatten Hund und Frauchen genau den richtigen Moment abgepasst: Die Sonne ließ sich sehen, und die vielen blühenden dort angesiedelten Blüten lockten Schmetterlinge an.

Landkärtchen
Sammy musste warten bis ich sie 'im Kasten' hatte. Und das machte er auch in vorbildlicher Art und Weise.
So saß er dann zwischen Luzerneblüten bis ich endlich 'meinen' Zitronenfalter eingefangen hatte, der sich nicht so leicht fotografieren lassen wollte.
Der Pfad hat etwas Abenteuercharakter für Mensch und Hund, führt er doch man doch auf grob gezimmerten Brückchen, die rechts und links von Powerdrähten abgezäunt sind, über kleine Bächlein und kleine Steigungen um die Teiche herum. Früher mit Hund Max (RIP) war's noch abenteuerlicher, da gab's weder Powerzäune noch Pferde und Büffel, da sind wir über den Bach gesprungen oder durch ihn gewatet und kamen pitschnass nach Hause....das waren Zeiten...
Weidentunnel
Inzwischen haben ABM Kräfte Info-Tafeln und  Bänke aufgestellt, Brückchen gebaut und eine Aussichtsplattform samt Weidentunnel. Sammy durfte sich auf der Bank ausruhen....eher nicht...er posierte um Frauchen einen Gefallen zu tun!
Wir waren bereits fast um die Teiche herumgewandert und kamen endlich auf den Feldweg, auf dem sich mein Begleiter ein wenig entspannte. Aber sein Blick verriet mir, dass er hinter dem Zaun entweder die Pferdchen oder die Büffel sah.
Es war die Konikherde, die da mit ihren Fohlen fraß oder auch ruhte.Niedlich waren besonders zwei Fohlen, die im Gras lagen und offenbar fest schliefen. Was für ein idyllisches Bild ! Es ferut mich immer wieder so etwas in der Berliner Stadtrandlandschaft beobachten zu können. Und das alles in unmittelbarer Nähe des Autobahnrings, von dem man die Autos entlang rasen hört.
Ein vorwitziges Fohlen kam dann plötzlich so nah, dass ich meine Zoom-Linse gar nicht mehr brauchte. Der wollte sich meinen Wolf wohl mal näher anschauen. Aber seine Mutter folgte ihm sogleich und holte ihn 'in Sicherheit'.
Es war putzig zu sehen, wie der Kleine vorwitzig vorne weg trabte, und die Mutter ihm verantwortungsbewusst folgte und ihn versuchte auf den rechten Weg zu führen.
Sammy und ich mussten uns aber beeilen. Kaum saßen wir wieder im Auto, öffneten sich die Wolken, und es goß wie in den letzten Tagen regelmäßig in Strömen.

Sonntag, 1. Juli 2012

Es geht aufwärts

Das schlimmste ist jetzt wohl überstanden. In der letzten Woche waren meine pflegerischen Qualitäten gefragt, heilte die Wunde doch nicht so wie ich mir das vorgestellt hatte. Sammy sollte sogar stationär aufgenommen werden, aber ich bevorzugte dann doch jeden zweiten Tag zur TÄ zu fahren um Sammy eine Schmerz stillende Spritze verpassen zu lassen. Tabletten wollte er nämlich nicht aufnehmen, da er die Nahrungsnahme komplett verweigerte.
Am Donnerstag fing die Wunde an der Stelle an zu suppen, wo die Tamponade herausgezogen und von der Ärztin wieder zugetackert worden war.
Und seit dieser Zeit, aber wohl auch wegen der erfolgreichen Schmerzstillung, ging es Sammy besser, was man daran erkennen konnte, dass er wieder fraß.
Die Tierärztin hat den Tackerdraht dann wieder entfernt, festgestellt, dass die Wundheilung fortschreitet und sich in der Granulationsphase befindet. "Granulationsgewebe ist ein im Rahmen der Wundheilung vorübergehend entstehendes Gewebe Es dient bei sekundär heilenden Wunden als Abdeckung und bildet die Grundlage für eine Epitheliasierung der neu entstehendenHaut" habe ich dann hier erst einmal nachgelesen.  

Wenn ich das recht verstehe, unterscheidet man drei Phasen der Wundheilung:
Exsudative Phase - Inflammation
Proliferative Phase - Granulation
Reparative Phase - Epithelisierung

Aus der Wunde tröpfelte es danach erst recht , und ich übte mich dabei im rechten Moment mit dem Tupfer zur Stelle zu sein. Im übrigen schätzte Sammy diese Fürsorge, so dass ich nur kurz mit der Zunge schnalzen musste, und er zur Pflege antrabte. Er genoss das regelrecht, denn der blöde Plastikkragen hinderte ihn ja weiterhin sich um die Wunde selbst zu kümmern. Der war aber unbedingt nötig , denn er versuchte mehrfach mit dem Hinterbein zu kratzen.
Am Samstag wurden dann -trotz Tröpfelns- die Nähte gezogen, was er -ganz der Alte- nur mit einem Fiepsen quittierte...aber anschließend ganz schnell rauswollte. Die Ärztin befreite Sammy vom Plastikkragen, überrreichte mir das histopathologische Gutachten, zeigte mir, wie ich zukünftig die Lymphknoten an Hals  und Schultern überwachen sollte, ermahnte mich 'erzieherisch einzugreifen', falls Sammy kratzen wollte, und dann waren wir auch wieder draußen.
Sammy tröpfelte dann nur noch den gesamten Samstag, was ihn sichtlich nervte.
Aber Sonntagmorgen war die Wunde dann endlich zu. Es ist nur noch eine ganz geringe Schwellung zu erkennen. Und ich habe dann gewagt ihn das erste Mal wieder in sein/unser geliebtes Hunde-Auslaufgebiet zu führen. Während die Spaziergänge gestern noch sehr lustlos und verhalten waren, zeigte er sich hier wie immer ....interessiert schnüffelnd, explorativ und alles genau unter die Lupe nehmend...
Captain Sam lässt grüßen!